Im Rahmen eines Praxis-Seminars des Lehrstuhls für Wirtschaftsgeographie an der Uni-Bayreuth wurde ich gefragt, was aus meiner Sicht Hindernisse für eine Ernährungswende seien. Dem Reflex die üblichen Verdächtigen aufzuzählen (Politik, Handel, Agrarkonzerne) widerstehend bin den Wurzeln in tiefere Erdschichten gefolgt. Ohne den Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben freue ich mich mit dem ein oder der anderen darüber ins Gespräch zu kommen. Vor allem zur Frage was die folgend aufgeführten Hindernisse für die Gründung und Entwicklung von Solawis bedeuten können?
Even after all this time
The sun never says to the earth,
“You owe Me.”
Look what happens
with a love like that,
It lights the Whole Sky.
—Hafiz
Hindernis I: Land und Boden lassen sich nicht kapitalisieren ohne Sie zu zerstören. Die Dynamik unseres Finanzsystems mit dessen Wachstums-Paradigma, steht im Widerspruch zum wirtschaften mit endlichen Ressourcen (Humus, Biodiversität, Boden) und ökologischen Kreisläufen. Kreisläufe welche unsere Landschaft und Lebensmittelversorgung langfristig vital halten. Der Slogan „Wachsen oder Weichen“ der in der Agrarpolitik und vom Deutschen Bauernverband Jahrzehntelang die Landwirte benebelt hat schlägt in die selbe Kerbe.
Die Lösung ist daher die regionale Landwirtschaft vom Finanzsystem und Agrarpolitik zu entkoppeln. Bürger und Landwirte müssen dafür Hand in Hand arbeiten. Die solidarische Landwirtschaft ist ein dafür geeignetes Instrument. Continue reading Hindernisse der Ernährungswende