Apfelsaft durch Muskelkraft

Bei den beiden Ernteeinsätzen für die erste Kelterung letztes Wochenende konnten grob 250kg Äpfel gelesen und von den Bäumen geschüttelt werden, so dass insgesamt 135 Liter Apfelsaft gepresst, erhitzt und in die bekannten Kunststoffbeutel gefüllt werden konnten.

Zudem wurden auch bereits ca. 3kg Walnüsse gesammelt, die aktuell ebenfalls erntereif sind.

Die “Muskelkraft” im Titel bezieht sich natürlich auf das Lesen, Schütteln und v.a. Tragen der Kisten – das Pressen und Erhitzen im Kelterhaus machen Maschinen, aber auch deren Bedienung und Befüllung ist für die Männer vom Kelterhaus eine schweißtreibende und ausdauernde Angelegenheit, vielen Dank 🙂 !

Herzlichen Dank an alle Ernte-, Orga- und Transporthelfer*innen für ihren Einsatz sowie für die großzügige Brotzeitspende!

Ein zweiter und wahrscheinlich letzter Apfelerntetermin wird am 29.10. ab 8:30 Uhr auf der StreuwiesO stattfinden (Details siehe Kalender rechts).

Ernteteam schneidet Faulstellen aus
(Klick zum Vergrößern)

Update 29.10.: Es konnte bei der zweiten Ernte wider erwarten doch noch die stattliche Menge von über 400kg Äpfel gelesen, geschüttelt und gepflückt werden. Ein herzlicher Dank gilt diesmal Herrn Keller, der uns seine Apfelbäume in Eckersdorf beernten ließ, sowie einer weiteren Nachbarin in der Gegend, bei der wir spontan zwei weitere Kisten sammeln konnten. So gab es diesmal weitere 225l Saft und einen Ballon voll Most!

Dank des Ernteteameinsatzes, der nicht nur aus Sammeln, sondern auch akribischer Maßnahmen zur  Qualitätssicherung (Faulstellen ausschneiden) bestand, dürfte der langen Haltbarkreit des köstlichen Trunks (ich hab schon probiert!) nichts im Wege stehen 🙂

Ein Raum aus Stroh wurde geboren

Vom 25. bis 28. August fand das dritte Bauwochenende zum Lernen über Stroh- und Lehmbau statt. Der Fokus dieses Wochenendes lag auf der Errichtung der Strohwände.

Am Donnerstag kamen wir auf der Streuobstwiese an und fühlten uns beim dritten Wochenenden nun schon richtig zuhause. Es wurden die letzten Vorbereitungen am Fundament getroffen, sodass am Freitagmorgen alle auf den magischen Moment warteten: Thomas von Heu-Tom (https://www.heu-tom.de) kam mit seinem Anhänger auf die Wiese gefahren und brachte 160 goldgelb strahlende Strohballen. Wow – daraus sollte nun ein Raum werden.

Wie fleißige Ameisen fingen wir an der Entstehung des Raumes an zu arbeiten: Um die unterste Strohballenschicht rutschfest zu legen, wurden Nägel ins Fundament geschlagen. Dann folgte die erste Lage. Wie Mauersteine wurden die Strohballen aufeinandergelegt, nur ohne Mörtel. Durch die Rauigkeit und die Last von Oben halten die Strohballenwände. Ging die Reihe nicht auf, wurden Strohballen geteilt. Dazu wurde mit einer langen „Holznadel“ die Fäden um die Strohballen neu abgebunden. Besonders Herausfordernd waren die Ecken sowie Fenster- und Türanschluss. Hier musste mit Balken und Sturzkonstruktionen gearbeitet werden. Nachdem diese Herausforderungen in kleinen Teams gemeistert wurden, lauschten wir Florian Hoppe von der Ziegelhof-Architektur (https://www.z-architektur.eu/), der uns einen Überblick zum Thema lasttragendes Bauen mit Strohballen gab.

3. Bauwochenende
3. Bauwochenende

Rund um die Bauphasen, wurden wir wieder lecker versorgt mit Gerichten, die über dem Lagerfeuer gekocht wurden und die Streuobstwiese bereicherte unser Frühstück mit Zwetschgen. Das Wetter war uns das ganze Wochenende gütig gestimmt, sodass wir nur wenigen Regenschauern trotzen mussten. Neben dem Bauen gab es ein Wildnisprogramm für die Kinder, die mit dabei waren. So konnten Sie lernen wie man auf unterschiedliche Weisen Feuer macht oder sich in ihren Schleichfähigkeiten vertiefen. Abends wurde häufig gemeinsam gesungen und am Feuer Geschichten geteilt. Nur am letzten Tag verließen wir das heimelige Feuer und machten uns mutig auf für eine abenteuerliche Nachtwanderung in der Dunkelheit.

Der nächste Baueinsatz findet vom 23.-25. September statt. Bei Interesse, dabei zu sein, bis spätestens 19. September unter strohstadtstaunen@forum1punkt5.de anmelden. Hier finden Sie den Flyer: https://solawi-bayreuth.org/wp-content/uploads/2022/06/Flyer_Strohraum_am_Apfelbaum.pdf

Weitere Infos zum Projekt auf der Seite der Solawi: https://solawi-bayreuth.org/strohraum-am-apfelbaum

Mit Hand- und Fuß im Einsatz bei der Lehmsteineherstellung

Vom 28. bis 30. Juli fand das zweite Bauwochenende zum Lernen über Stroh- und Lehmbau statt. Der Fokus dieses Wochenendes lag auf der Verarbeitung von Lehm.

Für die Südostwand der Scheune, an der bereits eine Bretterverschalung und das Scheunenständerwerk steht, wird das Gefach mit selbst hergestellten Lehmsteinen und anderen Lehmbautechniken ausgefüllt.

Bauwochenende – mit Händen und Füßen

Dazu haben wir an dem Baueinsatz rund 200 Lehmsteine mit unseren Händen und Füßen produziert. Der Lehm muss mit Wasser und Sand und anschließend mit Stroh vermischt werden, damit er mager genug ist. Diese Durchmischung haben wir durch beständiges treten und stampfen mit unseren Füßen erreicht und hatten riesigen Spaß dabei! Außerdem wurden Techniken mit einem Weidengeflecht als Grundstruktur und die sogenannte Wellatechnik angewendet, um bereits erste Flächen zu füllen. Solange bis Ende August die selbst hergestellten Lehmsteine in der Wand vermauert werden, dürfen sie in Ruhe trocknen.

Neben dem Bauen konnten wir auch diesmal wieder die gemeinsame Zeit vor Ort nutzen, um zusammenzuwachsen und ein lokales Netzwerk zu knüpfen. Auch die Streuobstwiese hat uns mit ihrer Vielseitigkeit von trockener Hitze bis nassen Sommergewittern in ihren Bann gezogen.

Der nächste Baueinsatz findet vom 25.-28. August statt. Bei Interesse, dabei zu sein, bis spätestens 21. August unter strohstadtstaunen@forum1punkt5.de anmelden. Hier finden Sie den Flyer: https://solawi-bayreuth.org/wp-content/uploads/2022/06/Flyer_Strohraum_am_Apfelbaum.pdf

Weitere Infos zum Projekt auf der Projektseite: https://solawi-bayreuth.org/strohraum-am-apfelbaum